Noch immer heizen über 800.000 Haushalte in Österreich mit Erdöl. Die Kessel sind dabei großteils überaltet. Weniger Verbrauch und geringere Energiekosten verspricht ein Heizkesseltausch.
Während alternative Energiesysteme (Solar, Biomasse etc.) immer beliebter und selbstverständlicher werden, greift laut aktuellen Erhebungen noch immer ein großer Teil der österreichischen Haushalte auf Erdöl als Energiequelle zurück. Der Großteil des Heizkessel-Bestandes ist dabei technisch überaltert, sprich zwei Jahrzehnte und mehr in Verwendung. Die Erneuerung des Heizkessels bringt ohne Zweifel Einsparungen – nicht nur bei den Emissionen, sondern auch bei den Heizkosten. Im Folgenden nun Argumente für und wider Heizkesseltausch bzw. Beibehaltung der Ölheizung generell.
Pro: Weniger Verbrauch, gute Kombinierbarkeit
Die Vorstellung, dass ein Heizkesseltausch mit tagelangem Stemmen und Bohren, dem Verzicht auf warmes Wasser und Heizung, viel Staub, Schmutz und jeder Menge Lärm verbunden wäre, ist nicht korrekt. Dank ausgereifter Arbeitstechniken der Heizungsfachfirmen, sowie der modernen und montagefreundlichen Systemkomponenten werden Heizkessel in Ein- und Zweifamilienhäusern gewöhnlich innerhalb von nur einem Arbeitstag getauscht. Und die Vorteile eines Kesseltausches sind beachtlich:
- Moderne Öl-Brennwerttechnik ermöglicht äußerst effiziente Verbrennung (Wirkungsgrad fast 100 %)
- Ein neuer Heizkessel bringt laut Herstellern eine Heizöl-Ersparnis von bis zu 40 %
- Moderne Anlagen sind sehr gut mit Alternativanlagen wie Solarthermie kombinierbar
- Heutige Ölheizungen erzeugen deutlich weniger Feinstaub-, Stickoxid und Kohlenmonoxid-Emissionen als alternative Anlagen
Contra: Schrumpfende Ressource, hohe Kosten
Die Preise für Heizöl steigen jährlich, die weltweiten Vorräte werden immer weniger und die CO2 Bilanz ist bescheiden. Fossile Brennstoffe haben ein Ablaufdatum. Diese Faktoren lassen sich auch durch einen neuen Heizkessel nicht ausheben. Außerdem kostet so ein Komplettaustausch. Es sind ja nicht nur die Kesselkosten (von rund 1.500 Euro aufwärts), die sich im Budget niederschlagen. Vor allem die anfallenden Nebenkosten wie Installationsarbeiten, eventuelle bauliche Veränderungen etc. belaufen sich auf bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Nicht selten wird im Zuge einer Ölheizungsmodernisierung zudem eine Kaminsanierung nötig. Denn für die Nutzung der neuartigen Brennwerttechnik ist eine säurebeständige und druckdichte Abgasanlage erforderlich. (Günstigere Lösung: Kunststoffsystemlösung). Wichtig ist außerdem, sich für Abgassysteme zu entscheiden, die einen raumluftunabhängigen Betrieb ermöglichen.